Hamburg: Demo gegen Artikel 13

23.03.19

Hamburg: Demo gegen Artikel 13

Gegen die EU-Richtlinie über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt und die drohenden Uploadfilter

Samstag, 23.03.2019, 13:00 Uhr am Gänsemarkt (HH)

Geplante Route:

Gänsemarkt » Jungfernstieg » Ballindamm » Glockengießerwall » Mönckebergstraße » Große Johannisstraße » Großer Burstah » Stadthausbrücke » Axel-Springer-Platz » Fuhlentwiete » ABC-Straße » Gänsemarkt

Die EU-Urheberrechtsreform zwingt viele Internetseiten und Apps, von Nutzern hochgeladene Inhalte auf Urheberrechtsverletzungen zu prüfen. Praktisch allen Plattformen, die Nutzerinhalte hosten, droht damit die Pflicht, Uploadfilter zu installieren.

Uploadfilter sind eine Gefahr für das freie Internet

Diese Zensurinfrastruktur richtet sich direkt gegen Netzkultur, Memes, Youtube-Videos, Remixe und vor allem unsere Freiheit. Sie richtet sich gegen Innovation, gefährdet neue und alte Projekte. Sie richtet sich aber auch gegen das freie Wort, wie Whistleblower, die geschütztes Material zur Aufdeckung von Missständen/Skandalen hochladen. Sie stärkt die Macht der großen Konzerne gegenüber Newcomern/Endverbrauchern.

Todesurteil für Subkulturen im Netz

Für viele kleinere Plattformen ist der technische und finanzielle Aufwand für derartige Filter unschaffbar. Schier unendlich ist die Anzahl der urheberrechtlich geschützten Werke, gegen die jeder einzelne Upload geprüft werden muss. Sie werden daher gezwungen sein, die Filter an externe Großkonzerne wie Google auslagern zu müssen, die für deine Uploads haften, sie kontrollieren und ggf zensieren. Oder sie entscheiden sich, EU-Nutzer komplett zu blockieren.

Freie Berichterstattung ist vor dem Ende

Aber die Upload-Filter sind niemals fehlerfrei. Automatisierte Filter sind nicht in der Lage, den Kontext von Inhalten einzuschätzen. Sie können weder zwischen Urheberrechtsverletzungen und kreativen Adaptionen unterscheiden, noch zwischen Terrorpropaganda und Berichterstattung über Terrorismus.

Niemand wollte eine Datenmauer bauen

Mit wenig Aufwand kann die jetzt aufzubauende Upload-Infrastruktur auch für Zensur missbraucht werden: Da die Zivilbevölkerung keinen Einblick in die Filter oder Kontrollmöglichkeiten hat, können die Filter heute für die Durchsetzung von Urheberrechten genutzt werden, aber morgen schon die Bevölkerung digital mundtot machen.

Opposition kann so ausgeschaltet werden, die Meinungsverschiedenheit stirbt. Kritische Reviews von Produkten, Spielen, Filmen etc. werden nicht mehr möglich sein, weil dies einfach wegzensiert werden kann.

Die Maschine entscheidet, welcher Post erlaubt ist

So wird Verantwortung für falsche Maßnahmen, überaggressives oder gezieltes Verbieten an eine intransparente, schlecht funktionierende Technik ausgelagert. Diese Technik wird von den politisch Verantwortlichen nicht verstanden, und niemand kann oder will sie effektiv kontrollieren und reglementieren. „Da hat sich die KI halt geirrt…“

Wir wollen uns nicht filtern lassen

Wir fordern die Abgeordneten des Europaparlamentes auf, die EU-Urheberrechtsreform in der jetzigen Fassung abzulehnen! Starten Sie einen neuen Anlauf für eine Reform, die Grund- und Freiheitsrechte nicht bedroht!

 

Weitere Informationen gibt es unter

https://www.savetheinternethamburg.info/

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